Pflöcke gegen das Vergessen

Veranstaltung am Bunkergelände zur Erinnerung an die gewaltsame Evakuierung des KZ-Lagers

 

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Am 27. April 1945 kam es zum letzten "Evakuierungstransport aus den KZ-Lagern bei Mühldorf: Etwa 3600 Häftlinge wurden in Eisenbahnwaggons verladen und mit unbekannten Ziel weggefahren. Gerüchte sprachen dabei von Vernichtungslagern und dem Gebiet der Alpenfestung im Gebirge. 

Nach mehreren Irrfahrten und zahlreichen Wirren - dies alles unter katastrophalen Transportbedingungen -  wurden die Häftlinge schließlich am 30.04.1945 in Tutzing und Seeshaupt von den Amerikanern befreit. 144 der Häftlinge hatten dabei auf diesem letzten Transport den Tod gefunden: erschossen von Wachmannschaften oder den Transportstrapazen nicht mehr gewachsen.

55 Jahre danach gedachte die Initiative "Gegen das Vergessen" diesem letzten Transport und seiner Toten, indem sie am Bunkergelände in einer Gedenkveranstaltung "Pflöcke gegen das Vergessen" einschlug. Die Pflöcke trugen die Namen der auf dem Transport Getöteten und mahnen eindrucksvoll, dass die NS-Zeit nicht nur in fernen Zentren wie Dachau stattfand, sondern auch in der unmittelbaren Heimat tief verwurzelt war.

Einer der Hauptredner, Hans-Jochen Vogel, jetzt Vorsitzender des Vereins "Gegen das Vergessen" und einst Bundesvorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, forderte dazu auf, das Grauen der NS-Zeit nicht zu vergessen oder zu verdrängen und dem heute wieder erstarkenden Rechtsradikalismus stärker und engagierter entgegen zu treten.