Die Todesmärsche durch den Landkreis Mühldorf

Das Ende in Laufen 

Die Gemeinde Laufen stellte für eine Kolonne der Todesmärsche durch den Landkreis Mühldorf die letzte Etappe dar. Während eine andere Kolonne sich nach Kraiburg auflöste, kam die zweite Kolonne bis kurz vor Laufen.

Hans Dohlus, zu der Zeit beschäftigt beim Landratsamt in Laufen erinnert sich an das Ende:

  • Aussage vom 22. April 1971 im Rahmen der kriminalpolizeilichen Ermittlungen zum KZ-Marsch bei Kraiburg
  • Staatsarchiv München, StAnW 31.500

 

"Ich war bei Kriegsende am Landratsamt in Laufen beschäftigt und erhielt kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner einen Anruf, dass eine größere Anzahl von KZ-Häftlingen im Anmarsch auf Laufen sich befinde und die Wachmannschaften bei Fridolfing sich abgesetzt und zerstreut hätten. 

Aus gesundheitspolizeilichen Gründen, Fleckfieber und Typhusgefahr, habe ich veranlasst, dass diese Häftlinge in der Zweigstelle des Frauengefängnisses in Laufen-Lebenau einstweilen untergebracht wurden. Dies war kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner; an eine genaue Zeit kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich glaube nicht, dass es mehr als zwei Wochen gewesen sind. 

Wie bereits erwähnt, haben sich die Wachmannschaften der SS abgesetzt und sich in der näheren Umgebung zerstreut. Ich habe von Dritten gehört, dass die Amerikaner einen Teil der Wachmannschaften festgenommen haben und sie in Laufen-Lebenau erschossen und auch beerdigt haben. Wieviel es waren, kann ich nicht sagen."